Framerate (Bildrate)

Framerate (Bildwiederholrate) bezeichnet die Anzahl der Einzelbilder (Frames), die pro Sekunde (fps = frames per second) in einem Video oder Film aufgenommen oder wiedergegeben werden. Sie ist entscheidend für die flüssige Darstellung von Bewegung und hat großen Einfluss auf die visuelle Ästhetik und das Seherlebnis.

Framerate
Framerate

Wie funktioniert Framerate?

Ein Video besteht aus einer Sequenz von Einzelbildern, die schnell hintereinander abgespielt werden.

  • Je höher die Framerate, desto flüssiger erscheinen Bewegungen.
  • Niedrigere Framerates führen zu ruckelnden oder abgehackten Bewegungen.

Beispiele:

  • 24 fps: Standard für Kino (leichte Bewegungsunschärfe für einen filmischen Look).
  • 30 fps: Häufig bei TV-Produktionen und Online-Videos (flüssiger als 24 fps).
  • 60 fps und höher: Für Sportaufnahmen, Gaming und High-End-Videos (extrem scharfe und klare Bewegungen).

Wichtige Framerates und ihre Anwendung

Framerate, Anwendung, Wirkung:

  • 12 fps Zeichentrick, Animation Starke Bewegungsabbrüche
  • 24 fps Kinofilme, klassische Filmproduktion (Filmischer, weicher Look)
  • 25 fps Europäisches Fernsehen (PAL) Standard für TV in Europa
  • 30 fps TV, YouTube, Streaming (NTSC) Flüssiger als Kino, realistischer
  • 48 fps High Frame Rate (HFR) Kino Schärfere Bewegung im Kino
  • 60 fps Gaming, Sport, Actionvideos Sehr flüssig und klar
  • 120+ fps Zeitlupe, Virtual Reality (VR) Extrem scharfe Details

Wie beeinflusst die Framerate das Bild?

Bewegungsunschärfe (Motion Blur)

  • Niedrige Framerates (24 fps):
    • Leichte Bewegungsunschärfe – angenehmer für das Auge (filmisch).

  • Hohe Framerates (60 fps und mehr):
    • Weniger Bewegungsunschärfe – Details bleiben schärfer.

Realismus und Ästhetik

  • 24 fps wirkt cineastisch, weil unser Gehirn leichte Unschärfe mit natürlicher Bewegung verbindet.
  • 30 fps oder 60 fps sieht realistischer aus, was aber im Film oft als zu "scharf" oder „billig“ empfunden wird.

Zusammenhang mit Verschlusszeit (Shutter Speed)

Die Framerate und die Shutter Speed sind eng verbunden:

  • Faustregel: Verschlusszeit = 1/(2 × Framerate)

    • 24 fps → Shutter Speed 1/48 s
    • 60 fps → Shutter Speed 1/120 s

Wenn die Verschlusszeit kürzer ist als empfohlen, entsteht ein stroboskopischer Effekt – die Bewegung wirkt abgehackt.

Besondere Framerate-Techniken

Zeitlupe (Slow Motion)

  • Aufnahme mit 120 fps oder höher, Wiedergabe bei 24 oder 30 fps.
  • Bewegung wird verlangsamt, während die Qualität und Schärfe erhalten bleibt.

Zeitraffer (Timelapse)

  • Aufnahme mit niedriger Framerate (1 fps oder weniger), Wiedergabe bei 24/30 fps.
  • Langsame Vorgänge (z. B. Sonnenuntergänge) werden beschleunigt dargestellt.

Kulturelle Unterschiede in der Framerate

  • Europa (PAL-System): 25 fps
  • USA/Japan (NTSC-System): 30 fps
  • Film weltweit: 24 fps

TV-Standards unterscheiden sich aufgrund der historischen Entwicklung von elektrischen Frequenzen (50 Hz vs. 60 Hz) in verschiedenen Regionen.

Einfluss auf Dateigröße und Leistung

  • Höhere Framerates führen zu größeren Dateien und erfordern mehr Rechenleistung für Bearbeitung und Wiedergabe.
  • Bei Streaming-Plattformen (z. B. YouTube) wird oft eine Balance zwischen Qualität und Dateigröße angestrebt:
    • 30 fps oder 60 fps für Videos.

Framerate in der Filmgeschichte

  • Frühe Stummfilme: 16–18 fps (manuell betrieben).
  • Einführung des Tons (1920er): 24 fps – Synchronisation mit Audio wurde möglich.
  • Moderne Experimente: 48 fps (z. B. „Der Hobbit“) oder 120 fps (Ang Lees „Gemini Man“).

Fazit

Die Framerate ist ein entscheidender Faktor für das Seherlebnis.

  • Niedrige Framerates schaffen einen klassischen, cineastischen Look.
  • Hohe Framerates bieten ein realistischeres, schärferes Bild – ideal für Action und Sport.

Die Wahl der Framerate beeinflusst die Ästhetik, das Gefühl von Bewegung und die technische Qualität des finalen Videos oder Films.

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